Die heutige, insgesamt knapp mehr als 500km (!) lange Strecke führte mich von Coffs Harbour hinauf nach Surfers Paradise. Die ganze Nacht zuvor hatte es schon geschüttet und so ging es dann auch den ganzen Tag weiter. Nur ganz sporadisch riss einmal die Wolkendecke auf, bevor es Minuten später wieder anfing zu regnen. Alle Aktivitäten außerhalb des Wagens waren also auf ein Minimum beschränkt.
Halt gemacht habe ich auf der Strecke dann u.a. an der Byron Bay und einigen anderen zum Surfen optimal geeigneten Buchten. Direkt an der Byron Bay liegt das "Cape Byron" mit einem Leuchtturm, von dem aus man zum östlichsten Punkt des australischen Festlandes rüberlaufen kann (was ich dann auch gemacht habe). Zum Glück war es zu diesem Zeitpunkt dann einigermaßen trocken.
Ein "Stückchen" weiter nördlich (ca. 60km) wollte ich von Tweed Heads aus dann eine Abkürzung entlang der Küste nehmen. Zumindest sah es auf meiner (nicht allzu genau aufgelösten) Karte so aus, als gäbe es eine Abkürzung. Stattdessen bin ich dann jedoch auf eine Straße geraten, die über rund 25km quer durch einen von subtropischer Vegetation geprägten Wald und an Felsen vorbei vorbei in Richtung eines Nationalparks führte. Spätestens als dann mehrere Straßen überschwemmt waren, wusste ich, dass dies doch der falsche Weg ist (in solchen Situationen ist ein Jeep dann sicherlich sinnvoller, es ging aber auch so ;-) ). Letztendlich habe ich dann aber meinen Weg nach Surfers Paradise gefunden.
Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass es sich dabei um einen relativ kleinen Ort mit vielleicht 10-20.000 Einwohnern und einigen Stränden zum Surfen handelt. Doch weit gefehlt. Surfers Paradise ist zusammen mit der gesamten, ca. 70km langen Küste eine richtige Boom-Town, die wie Las Vegas am Meer wirkt. Es gibt mittlerweile an die 100 Hochhäuse, mit Bauten wie dem "Q" eine sehr eindrucksvolle Skyline. Dazu hat man hier Jachthäfen, palmengesäumte Alleen, sehr viele Einkaufspaläste, Entertainment-Anlagen mit Achterbahnen, Bungee-Jumping, ausufernde Vorstädte etc.
Die Gegend ist also total auf Tourismus ausgerichtet und Surfers Paradise wird an allen Ecken und Enden ausgebaut. Ein richtiges Urlaubs-Feeling will bei mir jedoch nicht aufkommen, vielzu unruhig und chaotisch ist diese gigantische Bauwut. Dem ziehe ich dann lieber richtige, gewachsene Städte vor, weshalb ich morgen früh auch gleich weiterfahren werde.
Nachdem ich in den letzten Tagen in New South Wales (NSW) unterwegs war, habe ich heute kurz vor Surfers Paradise die Grenze zu Queensland überquert. Dadurch habe ich eine Stunde an Zeit gewonnen, denn Queenstown ist gegenüber NSW eine Stunde zurück. D.h. aktuell bin ich Deutschland nur noch 9 Stunden voraus.