"International Express" ist eine nicht-offizielle Bezeichnung für die Linie 7 der Subway, die in Manhattan beginnt und durch das Herz von Queens verläuft. Entlang der Roosevelt Avenue führt die Hochbahn dabei durch zahlreiche für Queens prägende Viertel. Ich bin zunächst die Linie 7 ganz bis zum Ende abgefahren, nach Flushing. Von Grand Central aus sind dies nur knapp 40 Minuten. Kleiner Tipp dazu: Am besten ganz vorn oder hinten mitfahren, so ist die Aussicht auf die Viertel am Fuße der Hochbahn am besten.
Flushing ist eines der größten Viertel von Queens und beherbergt eine Chinatown, die ungleich größer ist als die Chinatown in Manhattan. Nicht zuletzt aufgrund der wesentlich günstigeren Mieten und der größeren Freiräume haben sich viele Einwanderer hier in Queens angesiedelt. Auch zahlreiche Bewohner von Manhattan sind in den letzten Jahren nach Brooklyn und Queens übergesiedelt, als die Mietpreise noch einmal mächtig nach oben schossen.
In Flushing kann man nicht nur günstig Shoppen und chinesisch Essen gehen, sondern kann bei gutem Wetter prinzipiell auch im weitläufigen "Flushing Meadows Corona Park" spazierengehen und Sport treiben. Dieser Park hat ähnliche Ausmaße wie der Central Park in Manhattan, ist jedoch landschaftlich eher enttäuschend, da weitestgehend flach und nicht wirklich gut gepflegt.
Am Nordrand des Parks liegt das Shea Stadium der New York Mets (Baseball) und das Arthur Ashe Stadium, in dem jährlich die US Open abgehalten werden (Tennis). Der Park selbst jedoch ist vorwiegend für die Hinterlassenschaften der Weltausstellungen 1939 und 1964 bekannt, wie z.B. die riesige stählerne Weltkugel "Unisphere" im Bild links.
Ebenfalls stehen dort noch einige Bauten aus dieser Zeit, die jedoch weitestgehend sich selbst überlassen wurden und somit ein wenig den aktuell deprimierenden Zustand der US-Wirtschaft sehr gut versinnbildlichen. In der Gegend waren zudem selbst am Samstag Mittag die meisten Cafés und sonstigen Läden geschlossen.
Unmittelbar neben dem Park liegt der Queens Zoo. Dieser ist noch einmal ein ganzes Stück kleiner als der Bronx Zoo. Für 7 USD kann man aber immerhin Luchse, Pumas, Wölfe und andere Raubtiere sehen. Ein paar Bilder dazu gibt es wie immer in der New York-Galerie. Vom Queens Zoo aus empfiehlt sich ein Lauf entlang der Roosevelt Avenue zurück nach Manhattan.
Dies sind etwa 20-25km, da direkt über der Straße die Hochbahn verläuft, kann man wahlweise aber auch einige Stationen mit der Bahn fahren. Zu sehen gibt es auf dieser Strecke u.a. das Viertel Jackson Heights, welches von einem Mix aus indischer und südamerikanischer Kultur geprägt wird. Wieder zurück am East River kommt man schließlich nach Long Island City. Dort gibt es zweierlei zu sehen:
Von Long Island City bin ich dann zu Fuss weiter in den Norden von Queens, in den Stadtteil Astoria. Dabei sollte man aufpassen, dass man unterwegs nicht durch Queensboro läuft, denn dies ist eine der Gegenden mit den höchsten Kriminalitätsraten in New York. Astoria hingegen ist mehr als sicher und beherbergt eine der größten griechischen Gemeinden außerhalb von Griechenland sowie viele Araber. Wie in den anderen Teilen von Queens kann man daher vor Ort u.a. landestypisch Essen gehen und allgemein eine ganz andere Seite von New York erleben.
Und zum Abschluss noch mal eine kleine Warnung: Auf dem Rückweg nach Manhattan bin ich von Queens per Triborough Bridge über Randall“s und Ward“s Island gelaufen. Nicht so lustig, denn auf der Insel befindet sich eine große psychiatrische Anstalt, mit allerlei merkwürdigen Gestalten davor. Da nimmt man wohl besser den Bus zurück nach Manhattan. ;-)
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