Insgesamt muss ich sagen, dass mir New York City noch immer oder sogar noch mehr als bei meinem ersten Trip 2006 gefällt. Jetzt im Frühling, wenn das Wetter zwar fast konstant blauen Himmel bietet, die Temperaturen aber noch nicht allzu hoch sind (ok, jetzt gerade Ende April sind es 32°C bzw. >20°C in der Nacht!), ist ein Besuch in der Stadt sehr lohnenswert. Bei all den unterschiedlichen Vierteln gibt es einiges zu entdecken. Auch wenn New York an sich kulturell durchmischt ist, so konzentrieren sich in manchen Vierteln doch die Einwanderer bestimmter Nationen / Kulturen und sie sorgen dafür, dass Gegenden wie Spanish Harlem / Washington Heights (Puerto Rico, Dominikanische Republik etc.), Flushing (Chinesisch / Koreanisch) oder Little Odessa (Russisch) jeweils einen ganz eigenen Vibe haben.
Vorteilhaft an einer solchen Metropole wie New York ist sicherlich auch das schier unüberschaubare Angebot an Veranstaltungen, egal ob Theater und Musicals am Broadway, Off-Broadway, Off-Off-Broadway, Konzerte und Sportveranstaltungen z.B. im Madison Square Garden oder Open-Air-Veranstaltungen im Central Park, Straßenkünstler, Paraden o.ä. New York hat immer etwas Neues zu bieten, so dass man auch nach Monaten und unzähligen Kilometern auf den Straßen der Stadt ständig etwas Neues entdecken kann.
Dank der rechtwinklingen Anordnung der Straßen gerade in Manhattan wirkt New York dabei aber überhaupt nicht so chaotisch und ungeordnet wie z.B. (z.T. natürlich viel größere Städte in Asien) Bangkok, Tokyo oder Seoul. Ein Blick auf Street und Avenue und man weiß sofort, wo man ist. Das Netz an Subways und Bussen ist ziemlich dicht und diese bringen einen mit der Metrocard rund um die Uhr für je 2 USD zum gewünschten Ort. Wenn es mal schneller gehen soll, dann bedient man sich der Dienste der gelben Taxiflotte, für die ebenfalls recht geringe Kosten anfallen (z.B. Upper East Side bis Midtown für 12 USD). Der Autoverkehr ist im Vergleich zu anderen Städten recht erträglich. Gerade nördlich von Midtown ist es auf den Seitenstraßen ziemlich ruhig und die Luft ist um weiten besser, als man dies aus asiatischen Städten gewohnt ist.
Doch da wäre noch ein Kritikpunkt: Die Kosten! New York ist und bleibt teuer. Ich habe hier in der Upper East Side von Manhattan das Glück gehabt, ein Apartment für den gesamten Zeitraum anmieten zu können, mit einigermaßen erträglichen Kosten. Bei einem Hotelzimmer wäre der Aufenthalt wohl kaum länger als 2-3 Wochen gewesen, denn ordentliche Zimmer in zentraler Lage sind für <150 USD schwer zu bekommen. Im eigenen Apartment hatte ich hingegen wesentlich mehr Freiraum, gar 2 Etagen (7./8.) samt Dachterasse, eigene Küche etc. Hohe Kosten gibt es aber auch für den täglichen Bedarf, Lebensmittel beispielsweise sind mindestens 3x so teuer wie in Deutschland.
Um als Einzelperson in der Upper East Side über die Runden zu kommen, braucht man daher monatlich mindestens 3000 USD für Miete, Verbrauchsgüter, Lebensmittel und Transport. Shoppingtouren, Events etc. sind dabei noch nicht mit eingerechnet. Wer nicht unbedingt in Manhattan nächtigen möchte / muss, der kann allerdings gerade in Brooklyn und Queens günstigeren Wohnraum finden. Dafür sollte man sich dort schon ein wenig auskennen, einzelne Viertel in diesen Stadtteilen sind aufgrund vieler Restaurants und Clubs aber durchaus eine interessante Alternative.
Doch kurzgefasst das Fazit: Wer das nötige Kleingeld hat, dem kann ich einen New York-Trip oder auch einen längeren Aufenthalt durchweg empfehlen. Wo sonst kann man in einer Szenerie leben, die aus unzähligen Filmen seltsam vertraut erscheint und sich aufgrund des Zustroms neuer Leute aus den USA und dem Rest der Welt beständig neu erfindet? New York zählt daher neben Sydney, Bangkok und Hong Kong zur exklusiven Liste meiner aktuellen Lieblingsstädte.
Hier die Übersicht der bei diesem Aufenthalt veröffentlichten Beiträge (sowie zum kurzen Ausflug nach Washington D.C.):
Alle Sehenswürdigkeiten in New York werden in der interaktiven Karte zur Stadt angezeigt. Und in der New York-Galerie finden sich exakt 400 Bilder zu diesem Trip.
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