Nach Tallinn ging es mit easyJet, die die Stadt täglich u.a. ab Berlin-Schönefeld ansteuern. Dies war zugleich mein erster Flug mit easyJet, da die üblichen Verdächtigen (Condor, Air Berlin) Estland bislang noch nicht anfliegen. Trotz des ziemlich fehleranfälligen Buchungsprozesses bei easyJet (fehlerhafte Übersetzungen, Timeouts, keine Kontaktinformationen, SSL-Fehler, Hotels gelistet, aber nicht buchbar etc.), konnte ich mir letztendlich 2 Flüge für insgesamt ~80 EUR sichern.
Wer nur für ein Wochenende verreist, der kann - wenn nur Handgepäck mitgenommen wird - gleich online einchecken und erspart sich so Wartezeiten an den Countern (wobei die Flughäfen Berlin-Schönefeld und Tallinn aber sowieso sehr klein sind und somit kaum Wartezeiten entstehen). Normales Gepäck wird bei easyJet dagegen mit 8 EUR pro Flug berechnet.
Der Flug nach Tallinn dauert etwa 2h (bzw. 3h, da 1h Zeitunterschied zu Deutschland). Dort angekommen, kann man mit dem Bus Nr. 2 für <20 EEK (Estnische Kronen, 1 EUR = 15-16 EEK) oder per Taxi (ca. 150 EEK) in die Altstadt gelangen. Das eigentlich vorgesehene Hotel "Uniquestay Tallinn" war leider ausgebucht, weshalb ich mich dann im "Go Hotel Snelli" einquartiert habe. Für lediglich 36 EUR gibt es dort ein Twin Ensuite mit akzeptabler Ausstattung und WiFi. Das Hotel liegt außerhalb der Altstadt am Bahnhof. Restaurants etc. gibt es nicht in der Nähe, dafür hat man Abends aber einen guten Blick auf die erleuchteten Festungsanlagen der Altstadt. Hotels können z.B. unter http://www.estonia-bookings.com/ gebucht werden.
Tallinn hat eine lange Geschichte hinter sich und ist vielen vielleicht noch unter dem Namen "Reval" bekannt. Einst war Tallinn eine Handelsstadt unter der im Ostseeraum vorherrschenden Hanse bzw. dem Deutschen Orden und wurde abwechselnd von schwedischen, deutschen und russischen Mächten regiert.
In Folge dieser wechselvollen Geschichte hat sich ein Altstadtkern mit zahlreichen Befestigungsanlagen, Wehrtürmen und Kirchen herausgebildet, wie er in dieser Ausprägung in Europa kaum mehr vorzufinden ist. Seit 1997 ist der Altstadtkern daher UNESCO-Weltkulturerbe. Ein wenig erinnert die Stadt vielleicht an York in England bzw. Nürnberg. Zentrum von Tallinn ist der Rathausplatz vor dem gotischen Rathaus, um den sich zahlreiche Cafés und Restaurants scharen.
Dies sind einige der Sehenswürdigkeiten in Tallinn:
Generell ist aber der gesamte, etwa 2-3km große Altstadtkern recht sehenswert. In diesem Bereich gibt es dank durchgehender Pflasterstraßen, enger Gassen und Fussgängerzonen nur wenig Fahrzeugverkehr und umso entspannender ist die Stadterkundung. Östlich daran schließt ein neuerer Stadtteil an, in dem die meisten Hotels und einige Clubs zu finden sind. Letztere werden v.a. im Sommer durch zahlreiche Briten aufgesucht, die dort ihre "stag nights" (Junggesellenabschiede) feiern, wenn ihnen England zu teuer ist.
Außerhalb dieses Bereiches sind für Besucher interessante Attraktionen jedoch nur bedingt vorzufinden. Dort herrscht eher noch triste sowjetische Wohnbebauung vor. Bei nur 400.000 Einwohnern wäre ein Vergleich mit Städten wie London oder Berlin aber natürlich auch eher unangebracht. Für einen 1-2 tägigen Aufenthalt hat Tallinn dennoch allemal genug zu bieten.
Blick von der Oleviste-Kirche über die Altstadt Tallinns
Übrigens: 2008 feiern die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen den 90. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit. Unter dem Namen "ESSENTIA BALTICA 2008" gibt es daher in den Botschaften dieser Länder in Berlin zahlreiche Veranstaltungen. Mehr dazu auf der Webseite der Estnischen Botschaft in Berlin.
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