In diese große Palast-Anlage kommt man für nur 1000 Won. Die Anlage wurde als einer der Ausweichpaläste für das Königshaus geschaffen, falls die Hauptanlage (der Gyeongbokgung Palast) mal durch Aufstände, Naturereignisse o.ä. nicht nutzbar sein sollte.
Diese Anlage ist direkt mit dem Changgyeonggung Palast-Areal über eine Fussgängerbrücke verbunden und der Zutritt ist im Eintrittspreis für den Changgyeonggung Palast bereits enthalten. In diesem Park findet man mehrere Ahnenschreine, teilweise schon im Jahr 1394 erbaut (bzw. später nach Bränden / der japanischen Invasion wieder aufgebaut). In diesen Schreinen wird Königen/Queens mit herausragenden Leistungen gedacht.
Gemeinsam mit Jongmyo gehört dieser Palast seit einigen Jahren zum UNESCO Weltkulturerbe. Changdeokgung kann man allerdings nur mit einer Gruppenführung besuchen. Führungen in englischer Sprache gibt es dreimal am Tag und für die etwa 80 Minuten lange Tour bezahlt man 3000 Won.
Zusammen mit dem Guide geht es dann über das Gelände und man bekommt gezeigt, wie die Königsfamilie damals gelebt hat. U.a. sieht man Unterkünfte mit "ondol", der klassischen Bodenheizung per Luft-/Warmwasser-System (nur deshalb konnte sich das Leben auch im Winter auf dem blanken Holzboden abspielen). Im hinteren Teil der Anlage liegt sehr versteckt der "Huwon Secret Garden", welcher ehemals nur den Mitgliedern der Königsfamilie zugänglich war.
Durch die vielen Informationen, welche man vom Guide erhält, ist dies sicherlich eine sehr lohnenswerte Tour, auch wenn heute recht viele Leute daran teilgenommen haben (> 40), so dass es schon sehr voll war.
Kaum 10-15 Minuten benötigt man dann um zu Fuss zur nächsten Palast-Anlage zu gelangen. Vorher wollte ich noch einen kurzen Abstecher zum "Cheong Wa Dae", dem Blauen Haus, machen. In diesem Gebäude nördlich der Palast-Anlage hat der Präsident der Republik Korea seinen Sitz. Aber auf dem Weg dahin sowie allgemein in der Innenstadt waren heute bereits Unmengen an Polizisten zu sehen gewesen. Z.T. mit Schlagstöcken und Schutzschild, z.T. richtig bewaffnet. Bevor ich überhaupt zu diesem Gebäude kommen konnte (welches architektonisch ebenfalls sehr sehenswert sein soll), wurde ich dann von diesen Polizisten aufgehalten, die die gesamten Wege versperrt hatten.
Was genau der Grund für dieses Verhalten ist, konnte ich aber nicht herausfinden. Jemand faselte etwas von "Demonstration", aber weder gab es online eine Meldung dazu (nicht einmal in den Blogs), noch kann ich mir vorstellen, dass man für eine Demonstration von der man absolut nichts mitbekommt mehrere Tausende Polizisten benötigt, die in der Innenstadt auch gerne mal mit 4x20 Mann durch die Gegend rennen.
Egal, furchteinflößend sahen die trotzdem nicht gerade aus. Also direkt weiter zum Gyeongbokgung Palast.
Der Gyeongbokgung Palast ist der mit Abstand weitläufigste und prächtigste der fünf erhaltenen Paläste aus der Joseon-Dynastie. Zahlreiche miteinander verbundene Gebäude mit Prunkhallen, Innenhöfen uvm. können dort besichtigt werden.
Auf dem Gelände befinden sich weiterhin das "National Folk Museum of Korea", sowie das "National Palace Museum of Korea". In ersterem erfährt man mehr über die Entwicklung Koreas. Wo haben sich die Leute wie angesiedelt, was macht Korea so besonders, woran glauben Korea usw. Mehr dazu erfährt man auch auf der unten verlinkten Webseite des Museums. Im "National Palace Museum" hingegen gibt es v.a. Informationen zur bis 1910 vorherrschenden Joeseon-Dynastie und zum Königshaus selbst. Wie haben sich die Dynastien entwickelt, welche Paläste gibt es usw.
Alle 3 Stationen zusammen können mit einem Ticket besichtigt werden, welches 3000 Won kostet. Für die Besichtigung sollten mindesten 3h eingeplant werden.
Meine Tour ging dann am imposanten Jogno-Turm zu Ende, einem der neuen Wahrzeichen der Seouler Innenstadt. Auf dem Weg von den Palästen zum Turm kommt man am "Jogyesa-Tempel" vorbei, einem Buddhistischen Tempel, welcher sehr ungewohnt mitten in der Großstadt platziert wurde. Dieser beherbergt u.a. 3 große, goldene Buddha-Statuen.
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