Südkorea Reiseführer (Asien)
China, Japan, Indien, Thailand und Co. eröffnen Besuchern eine völlig neue, unbekannte Welt. In dieser Kategorie berichte ich u.a. über meine Reisen in verschiedene Teile des asiatischen Kontinents.
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Am Donnerstag bin ich vom Hong Konger Chek Lap Kok-Aiport mit Thai Airways in knapp 3h nach Incheon/Seoul in Südkorea geflogen. Warum mit Thai Airways? Eine gute Frage! Warum Thai Airways diese Strecke bedient, ist mir nicht klar, denn es ging schließlich nicht über Thailand und der Flieger war bei diesem Flug mitten in der Woche und tagsüber maximal zu 30% ausgelastet (= nicht rentabel für die Airline). Für mich jedoch umso besser, da der Service auch in der Economy ausgezeichnet war und jeder Passagier 5-6 Plätze für sich allein hatte.
Am zweiten Tag in Seoul ging es dann munter weiter mit der Stadtbesichtigung. Nach dem Deoksugung Palast gestern standen heute insgesamt 3 weitere Palast-Anlagen auf dem Programm. Glücklicherweise sind diese nicht allzuweit von meiner Unterkunft in der Nähe der Hyehwa Stn. entfernt, so dass diese in wenigen Minuten erreichbar waren. Los ging es am Changgyeonggung Palace.
Nachdem ich am Vorabend in Südkoreas Hauptstadt Seoul eingetroffen war, musste ich mir erst einmal einen Überblick über diese Riesen-Metropole verschaffen. Dazu ging es heute u.a. auch den "N Seoul Tower", eines der Wahrzeichen der Stadt. Eine richtige Planung für meine Zeit in der Stadt bzw. in Südkorea habe ich zwar noch nicht, dies wird sich allerdings wahrscheinlich in den nächsten Tagen von alleine ergeben. Nützliche Tipps zu Sehenswürdigkeiten, zum Transport von A nach B usw. erhält man ja eh ständig von anderen Backpackern.
Den Sonntag habe ich hauptsächlich innerhalb von zwei Museen in der Nähe des Han-Flusses in Seoul verbracht. Dies war zum einen das "National Museum of Korea" im Stadteil Yongsan und zum anderen das "War Memorial of Korea" ein Stück nördlich davon.
Dazwischen ging es im Sonnenschein, aber bei einem etwas kühlen Wind den Han-Fluss (Hangang) entlang, welcher Seoul in einen nördlichen und einen südlichen Bereich aufteilt.
Wow! Was für ein umwerfender Tag in Seoul! Am Montag (bzw. Ostermontag in Europa) bin ich wieder in die Nähe des Han-Flusses gefahren. Diesmal auf die Südseite zur Insel "Yeouido", auf der viele für Politik und Wirtschaft wichtige Gebäude angesiedelt sind. Ebenso gibt auf der Insel jedoch auch verschiedene Parks und Alleen, die für die Kirschblüten im Frühling berühmt sind. Im Moment läuft dort gerade das "Cherry Blossom Festival", wovon ich im Vorfeld nichts wusste und dann umso mehr von der guten Stimmung vor Ort mitgerissen wurde. Weitere Stationen an diesem Tag waren das "World Cup Stadium" sowie "ETCITY".
Nach dem entspannten Tag gestern am Ufer des Han-Flusses mit leckeren koreanischen Spezialitäten, viel Musik und Sonne ging es heute ab ins Gefängnis... Aber freiwillig. Und zwar habe ich die "Seodaemun Prison History Hall" nordwestlich des Zentrums von Seoul besucht (optimal per Metro zu erreichen)-
In dieser Anlage wurden während der japanischen Besatzung Anfang des 20. Jahrhunderts koreanische Freiheitskämpfer und sonstige poltische Gefangene festgehalten und unter Folter zur Freigabe von Informationen gezwungen. Das Museum ist aber fast durchgängig nur auf Koreanisch ausgeschildert. Ich bin daher mit einem englischsprachigen Guide durch die Anlage gelaufen und konnte so einiges über die damaligen Zustände vor Ort erfahren.
Nach ein paar Tagen Eingewöhnung in Südkoreas Hauptstadt Seoul habe ich heute meine Korea-Rundreise so richtig gestartet. Einen Mietwagen werde ich mir hier nicht nehmen, da die Straßn zwar gut ausgebaut sind, es ist aber nicht alles auf Englisch ausgeschildert bzw. als ebenfalls verständliches Symbol dargestellt und der Fahrstil der Koreaner hat durchaus italienische Züge. Daher werde ich versuchen, per Bus und Bahn das Land zu bereisen. Und dies sollte auch gut möglich sein, da Südkorea recht klein ist. Mit dem Schnellzug KTX bspw. kann man vom Nordwesten (Seoul) in weniger als 3h bis in den Südosten (Busan) fahren (bei 300+ km/h).
Die Fahrt am Donnerstag führte mich von Suwon weiter in Richtung Süden über den Ort Cheonan bis nach Gongju. Dazu ging es zunächst mit der KCR Linie 1 (d.h. mit der Metro-Linie, die mich gestern schon von Seoul nach Suwon geführt hatte) in rund 1h für 2100 Won nach Cheonan. Dort wollte ich mir eigentlich die "Independence Hall of Korea" anschauen, eine große Anlage einige Kilometer östlich von Cheonan, die den Koreanern allgemein gewidmet ist, welche trotz all der ausländischen Besatzer in den letzten Jahrhunderten Widerstand geleistet und das Land immer wieder neu aufgebaut haben.
Vom Freitag den 13. gibt es nicht viel zu berichten. Eigentlich hatte ich geplant, von Gongju nach Buyeo und dann nach Daejeon weiterzufahren. Aufgrund des schlechten Wetters (schmutziggrauer Himmel, kalt und nass) und diverser weiterer Gründe bin ich dann aber letztendlich in Jeonju gelandet, meinem Ziel für den Tag darauf.
Das Wochenende habe ich diesmal in den Städten Gwongju und Mokpo im Südwesten von Südkorea verbracht. Um von Jeonju nach Gwongju zu gelangen, ging es dazu zunächst am Samstag per Express-Bus in knapp <2h nach Jeonju. Das Ticket gibt es für 8300 Won (relativ teuer für Korea). Bevor ich mich in Jeonju umschauen konnte, habe ich mir wieder in Sichtweite des Busterminals ein Motel gesucht.
Der Montag lief aufgrund des etwas suboptimalen Bussystems im Südosten leider etwas anders ab, als ich es ursprünglich geplant hatte. Von Gwangju aus wollte ich über Hwaeomsa in die Stadt Jinju fahren. Dort bin ich letztendlich auch gelandet. Durch lange Wartezeiten auf die Busse und mehrmaliges Umsteigen hatte ich allerdings fast keine Zeit für Besichtigungen.
Am Dienstag morgen habe ich erst einmal die eigentlich für den Montag eingeplanten Stationen in Jinju besucht. Direkt nördlich des Nam-Flusses und nicht weit von der zentralen Bus-Station entfernt liegt dort "Jinjuseong". Dies ist eine weitläufige Befestigungsanlage auf einem Berg, zusammen mit den für Korea so typischen Pavillions, einigen Wachtürmen und großen Toren, durch die das Innere der Anlage betreten werden kann.
Auch den Mittwoch habe ich noch in Busan verbracht, da ein halber Tag für diese Millionenmetropole natürlich nicht ausreichend ist. Und auch diesmal habe ich nicht mein volles Programm durchziehen können, denn Busan ist doch erheblich größer, als dies auf den ersten Blick den Anschein hat. Stationen waren diesmal der "Democracy Park" mit dem dazugehörigen Monument, der Samgwangsa-Tempel in der Innenstadt sowie der Beomeosa-Tempel weiter im Norden von Busan.
Nach zwei Tagen in Busan starte ich jetzt meinen Trip in Richtung Norden (quasi nach Nordkorea). Dabei geht es fast immer die Ostküste entlang, wenngleich das Meer außer Sichtweite bleibt, da die Städte in Korea merkwürdigerweise eher selten am Meer oder an Flüssen angesiedelt wurden. Meine Stationen am Donnerstag waren dabei der "Tongdosa"-Tempel sowie die ehemalige Hauptstadt des Silla-Königreiches, "Gyeongju".
Da es in Gyeongju derart viel zu besichtigen gibt, bin ich noch für einen weiteren Tag in der Stadt geblieben. Diesmal ging es jedoch ein Stück weiter hinaus in das Umland und zwar zum Bulgaksa-Tempel, der Sukkuram-Grotte, dem Gyeongju National Museum und dem Grab von König Muyeol. Dank des recht dichten Busnetzes und der günstigen Taxen erreicht man diese Ziele auch ohne eigenes Transportmittel in kurzer Zeit.
Die Zeit rennt mit gerade wieder ein wenig davon, daher werde ich den Bericht für das zurückliegende Wochenende etwas kürzer fassen. Ich habe am Samstag morgen Gyeongju verlassen und bin nach Westen in die Stadt "Daegu" gefahren. Daegu wird in Europa wahrscheinlich niemand kennen und auch ich kannte diese Stadt bislang noch nicht mal dem Namen nach. Und dies, obwohl Daegu doch tatsächlich 3 Millionen Einwohner hat - also nicht unbedingt eine Kleinstadt ist.
Irgendwie fühle ich mich heute an den Spruch aus "Forrest Gump" erinnert: "Life is like a box of chocolates... You never know, what you gonna get". So war es bei meiner Tour am Montag durch die Mitte Südkoreas auch. Zwar hatte ich einiges eingeplant, aber dann kam es durch die üblichen Fahrplanungenauigkeiten, das Wetter und Kommunikationsprobleme zumindest teilweise ganz anders. Aber genau dadurch war der Tag letztendlich ziemlich abwechselungsreich.
Soweit lief alles recht planmäßig ab. In Danyang wollte ich dann eigentlich eine Fähre besteigen, um in ~2h auf dem "Chungju Lake", einem der größten künstlichen Seen in Korea, hinüber in das knapp 60km entfernte Chungju zu fahren. Vorbei gehen sollte es an steil aufragenden Felsformationen, durch enge Schluchten, bis in die Nähe des Dams, für den das Wasser des Sees aufgestaut wird.
In den letzten zwei Tagen habe ich mich im Nordosten Südkoreas aufgehalten, nicht mehr weit entfernt von der Grenze zu Nordkorea. Am Dienstag ging es dazu zunächst mit der Korean Railway von Jecheon bis an die Ostküste und dann nach Norden bis zur Endstation "Gangneuung" (4 1/2h für 12.500 Won). Dort bin ich in den Bus in die kleine Hafenstadt "Sokcho" gewechselt und die Fahrt dorthin dauert noch einmal eine Stunde.
Mittlerweile bin ich wieder in Seoul, der Hauptstadt Südkoreas, eingetroffen. Dazu ging es heute morgen in lediglich 3h 15min (inkl. einer langen Pause) per Express-Bus von Sokcho nach Seoul. In der "Excellence"-Klasse für 22.000 Won ist das recht entspannend und bei diesen Liegesitzen kann man ruhig einmal die Nacht vorher durchmachen und dann unterwegs schlafen. ;-)
Kurz bevor ich das Land verlasse, veranstalten die Einwohner von Seoul mir zu Ehren das "Hi Seoul Festival 2007" - nein quatsch. Dieses Festival gibt es natürlich in jedem Jahr und zum Glück konnte ich den Anfang des vom 27.04. bis 06.05. laufenden Festivals noch mitbekommen. Innerhalb dieses Zeitraumes wird es unter dem Motto "Miracle of Seoul" im gesamten Stadtgebiet von Seoul Dutzende von Veranstaltungen geben.
Südkorea befindet sich im Krieg - zumindest immer noch offiziell. Am "Ende" des Krieges zwischen Südkorea (+ USA) und Nordkorea (+ China) im Jahr 1953 wurde zwar ein Waffenstillstandsvertrag abgeschlossen, mit dem u.a. die derzeit noch aktuelle Grenze zwischen den beiden koreanischen Staaten festgelegt wurde. Einen Friedensvertrag jedoch gibt es bis heute nicht und daher ist die Grenze entsprechend stark bewacht und die Soldaten stehen sich in Sichtweite gegenüber. Wie sich die Situation genau darstellt, konnte ich mir heute vor Ort anschauen.
Da ist doch meine Zeit in Korea schon glatt wieder vorbei. Nach 23 Tagen in Südkorea und einem Tag in der DMZ/Nordkorea geht es für mich heute mit Thai Airways zunächst zurück nach Hong Kong, bevor ich dann am Abend mit
Emirates nach Bangkok, Thailand, weiterfliege. Die Fahrt durch das Land und v.a. auch die Hauptstadt Seoul waren sehr interessant, gerade da man über Korea in Europa ja sonst kaum etwas erfährt und es war schon spannend zu sehen, wie die Menschen hier leben und arbeiten und wie jahrhundertealte Traditionen in das hypermoderne Tagesgeschehen (zumindest in Seoul) eingebunden wird.